28 November 2013

Auf großer Fahrt

Die erste Woche Camping ist vorbei und wir haben es überlebt - trotz kalter Duschen und eingeschränkten Kochmöglichkeiten.
Nachdem wir noch zwei weitere Wochen bei Mike und Maria verbracht haben (Wir wissen auch nicht wie aus einer auf einmal vier Wochen wurden.) und den Van, den wir auf den Namen Karl getauft haben, in einen echten Traumcampervan verwandelten, stürzten wir uns nun endlich in das Abenteuer unseres Lebens. Zum Abschied überhäufte uns Maria noch mit jeder Menge nützlichen Utensilien und Essen, sodass unser Stauraum schon ziemlich dezimiert ist.
In Whangarei der letzten großen Stadt Richtung Norden, haben wir noch alle restlichen Besorgungen erledigt. Ansonsten waren wir von der etwas tristen Stadt allerdings wenig begeistert.
Auf dem Campingplatz Nr.11 (siehe Karte) verbrachten wir unsere erste Nacht in Karl.
Am nächsten Morgen fuhren wir zur Nr.6, die etwa eine halbe Autostunde von Kerikeri entfernt liegt. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir noch die von Hundertwasser entworfenen öffentlichen Toiletten in Kawakawa.
Den nächsten Tag nutzten wir für eine Mini-Wanderung, auf der wir unsere ersten Kauribäume entdeckten und für die Besichtigung Paihias. Dort wohnen zurzeit auch zwei Mädchen, die wir auf unserem Flug kennengelernt hatten. Leider antworteten sie erst auf unsere SMS, als wir bereits auf den Campingplatz zurückgekehrt waren. Also verabredeten wir uns für Samstag. Gemeinsam bestiegen wir einen Aussichtspunkt über die Bay of Islands und tauschten unsere Erfahrungen aus, die wir in den letzten zwei Monaten gewonnen hatten.
Am Sonntag nahmen wir die etwa vierstündige Fahrt zum Campingplatz Nr.1 auf uns. Den restlichen Nachmittag faulenzten wir am Strand und waren zum ersten Mal im Pazifik baden. Nach diesem entspannten Tag wollten wir uns am Montag mal so richtig auspowern. Geplant war nach der Besichtigung des nördlichsten Punkts Neuseelands, dem Cape Reinga, eine drei- bis vierstündige Wanderung entlang der Küste. Für die Besichtigung hatten wir noch genug Zeit. Mit Staunen beobachteten wir, wie die Wellen des Tasmanischen Meeres auf die des Pazifik trafen. Nur für die Wanderung war leider keine Zeit mehr. Typisch Neuseeland fing es wie aus dem Nichts plötzlich an zu schütten und das Wetter sollte sich bis zum Ende des Tages auch nicht mehr ändern. Etwas Gutes hatte der Regen allerdings: Aufgrund der Trockenheit der letzten Wochen war der Wassertank des Campingplatzes leider ausgetrocknet. So konnten wir am Morgen zuvor nicht einmal duschen. Dies konnten wir Dank des Dauerregens nun nachholen.
Am Dienstag guckten wir uns den 90 Mile Beach an. Der legendäre 96 km lange Strand war allerdings nur halb so beeindruckend wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Letztendlich war es eben ein ganz normaler sehr, sehr langer Strand. Zumal das Wetter auch nicht gerade strandtauglich war und wir so die menschenleere Weite nicht einmal ausnutzen konnten. Auf dem Weg dorthin sind wir jedoch mit Karl in eine Kuhherde geraten, was wirklich sehr spannend und vor allem leicht beängstigend war.
Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz Nr.13. Der erste Platz mit warmen Duschen und einer eigenen Küche. Es war mal eine nette Abwechslung nicht auf unseren kleinen, mit einer Gasflasche betriebenen Herd angewiesen zu sein.
Am nächsten Morgen ging es weiter zur Nr.12. Leider fing es kurz vor unserer Ankunft an zu regnen und es hörte für den Rest des Tages auch nicht mehr auf. Nicht einmal eine kleine Kochpause war uns vergönnt. So gab es Brot mit Erdnussbutter zum Abendbrot.
Die letzte Nacht haben wir nach einem Frühstück am Strand bei Mike und Maria geschlafen. Nun machen wir uns auf den direkten Weg zur Südinsel, um dort eine bezahlte Arbeit zu finden.

Allerliebste Grüße,

Eure von Sandfliegen zerstochenen Lara und Nathi

PS: Die grüne Route auf der Karte sind wir gefahren.